Präsenzveranstaltungen für Vertiefung, Reflexion und Vernetzung
Erfahrene Dozent*innen vertiefen gemeinsam mit Ihnen wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisnah die in den Studienbriefen vermittelten Inhalte. Die Präsenzveranstaltungen bieten Gelegenheiten für beruflichen Austausch und persönliche Begegnung - hier entstehen berufliche und persönliche Netzwerke, die oft lange über das Studium hinaus Bestand haben. Die Präsenzveranstaltungen finden freitags von 11-19 Uhr und samstags von 9-16 Uhr statt. Sie sind auch neben einer Vollzeit-Berufstätigkeit gut zu bewältigen, wie die Erfahrungen unserer Studierenden zeigen.
Auch für den wissenschaftlichen Diskurs haben diese Präsenzveranstaltungen eine wichtige Bedeutung. Informationen sind allgegenwärtig, doch Wissenschaft ist mehr als das Sammeln von Informationen: Das Ringen um Positionen, das Diskutieren von Prämissen und den möglichen Folgen von Interventionen sind in den Präsenzveranstaltungen zentral. Auch besteht in der angewandten Forschung wie sie die Arbeits- und Organisationspsychologie darstellt, zusätzlich die Notwendigkeit, wertebasiert Gestaltungsmöglichkeiten zu diskutieren. Ein solcher Austausch benötigt Wissen um die Unterschiedlichen Prämissen und Wirkungen von Erkenntnissen. Unsere heterogenen Gruppen bieten viele Anregungen für eine intensive Auseinandersetzung mit Personen, die durch ihre unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen, einen unterschiedlichen Blick haben. Uns ist dieser Austausch wichtig. Ein Studium ist Mehr als das Sammeln von Credits. Im Vis-à-vis können die Dynamiken, Spannungen, Feedbackprozesse Raum finden, die auch im Arbeitsleben eine wichtige Rolle spielen.
„Was mache ich mit mir, wenn der Andere nicht so ist, wie ich ihn haben möchte?“ hat Ruth Cohn einmal gefragt. In diesem Sinne setzen wir bei unseren Präsenzveranstaltungen auch auf eine intensive Auseinandersetzung mit uns selbst und Anderen – kreativ, offen und von einer Grundhaltung des Interesses an Anderen und am Anderen geprägt!

Tagungsstätte für Präsenzveranstaltungen
ARCADEON - Haus der Wissenschaft und Weiterbildung
Lennestraße 91, 58093 Hagen, Tel.: +49 2331/3575-0, Mail: info[at]arcadeon.de
Mit einer Tagungspauschale beteiligen Sie sich an den Kosten für die Durchführung der Präsenzveranstaltungen, sie ist nicht in den Studiengebühren enthalten, sondern wird direkt im Tagungshotel entrichtet. Die Höhe dieser Pauschale kann je nach Saison etwas variieren:
Tagungspauschale I (im SS 2023: 246,36 €) beinhaltet: 1. Tag: Begrüßungskaffee, Mittagessen, Nachmittagspause, Tagungsgetränke,
Abendessen und Übernachtung. 2. Tag: Frühstück, Vormittagspause, Mittagessen, Nachmittagspause, Tagungsgetränke.
Tagungspauschale II (im SS 2023: 138,04 €) beinhaltet die gleichen Leistungen ohne Abendessen und Übernachtung.
Veranstaltungskalender

Präsenzveranstaltungen für Erstsemester im Wintersemester 25/26
Studienbereich I (1. Semester im Winter 25/26)
"Einführung in Methoden und Themengebiete der Arbeits- und Organisationspsychologie"
Wenn Sie Ihr Studium im Wintersemester 25/26 aufnehmen, besuchen Sie die folgenden Veranstaltungen:
10./11.10.2025 | Kick-off Veranstaltung
Prof. Wieland & Weiterbildungsteam | Hagen, Arcadeon
14./15.11.2025 | "Grundlagen der Forschungsmethodik"
Dr. Beitz & Dr. Görg | Hagen, Arcadeon
05./06.12.2025 ODER 15./17.01.2026 | "Kommunikation" *
Fr. Drewes | Hagen, Arcadeon
* Die Präsenzveranstaltungen "Kommunikation" sind inhaltlich identisch - bitte wählen Sie den für Sie zeitlich passenden Termin.
Studienbereich II - "Arbeit und Organisationen analysieren"
Im Sommersemester 2026 setzen Sie Ihr Studium mit den folgenden Präsenzveranstaltungen fort (Temine folgen in Kürze):
| "Quantitative Methoden der arbeits- und organisationspsychologischen Forschung" *
Prof. Müller | Hagen, Arcadeon
* Die Präsenzveranstaltungen zu den Quantitativen Methoden sind inhaltlich identisch - bitte wählen Sie den für Sie zeitlich passenden Termin.
Projektseminare (Wahlbereich):
Hier wählen Sie 2 von 5 Präsenzveranstaltungen aus, die für Sie inhaltlich und/oder zeitlich am besten passen.
Natürlich können Sie gerne freiwillig auch alle weiteren Präsenzveranstaltungen Ihres aktuellen Semesters besuchen.
| "Arbeitsmotivation"
Prof. Diestel | Hagen, Arcadeon
| "Organisationskultur"
Prof. Sackmann | Hagen, Arcadeon
| "Arbeitsgestaltung – Organisationen arbeitspsychologisch gestalten"
Prof. Wieland | Hagen, Arcadeon
| "Führung"
Prof. Diestel | Hagen, Arcadeon
| "Dienstleistungsarbeit"
Dr. Beitz | Hagen, Arcadeon
Präsenzveranstaltungen für Erstsemester im Sommersemester 2026
Studienbereich I - "Einführung in Methoden und Themengebiete der Arbeits- und Organisationspsychologie"
Wenn Sie Ihr Studium im Sommersemester 2026 aufnehmen, besuchen Sie die folgenden Veranstaltungen:
17./18.04.2026 | Kick-off Veranstaltung
Prof. Wieland & Weiterbildungsteam | Hagen, Arcadeon
22./23.05.2026 | "Grundlagen der Forschungsmethodik"
Dr. Beitz & Dr. Görg | Hagen, Arcadeon
03./04.07.2026 ODER 17./18.07.2026 | "Kommunikation" *
Fr. Drewes | Hagen, Arcadeon
* Die Präsenzveranstaltungen "Kommunikation" sind inhaltlich identisch - bitte wählen Sie den für Sie zeitlich passenden Termin.
Themen und Inhalte der Präsenzveranstaltungen im Überblick

1. Studienbereich (1. Semester)
Im Rahmen der Auftakt-Veranstaltung lernen die Studierenden zunächst das Weiterbildungsteam und ihre Mitstudierenden kennen. Sie erhalten einen Überblick zu den wesentlichen Themen der Arbeits- und Organisationspsychologie und diskutieren ausgewählte Themen aus der Perspektive der Praxis. Am zweiten Tag der Präsenzveranstaltung werden Informationen zum Ablauf des Studiums und zu den verschiedenen Formen der Leistungserbringung vermittelt. Darüber hinaus lernen die Studierenden die elektronischen Ressourcen der Bergischen Universität (z.B. Lernplattform Moodle, Universitätsbibliothek) kennen und erhalten erste Hinweise zu Besonderheiten des wissenschaftlichen Arbeitens in der AO-Psychologie. Darüber hinaus wird anhand von ausgewählten Forschungsprojekten exemplarisch die Vorgehensweise der ao-psychologischen Forschung dargestellt und vor dem Hintergrund verschiedener Analyse- und Wirkungsmodelle diskutiert.
Kommunikation ist ein umfassender Vorgang in Unternehmen und eine Schlüsselkompetenz für Beschäftigte und insbesondere für Führungskräfte. In der Präsenzveranstaltung werden Kommunikationsmodelle aus dem Studienbrief vertieft und angewandt und schwierige Situationen und Kontexte bzw. Kulturen als Einflussfaktoren diskutiert. Übungen und Aufgaben im Team sowie ihre reflektierende Auswertung sollen das Verhaltensrepertoire erweitern und eine bewusste Gestaltung von Kommunikation im Selbstmanagement ermöglichen und verbessern. Ziele der Veranstaltung sind a) die bewusste und angemessene Gestaltung von Kommunikation in sozialen Situationen (Individuum und Organisation), b) die Reflexion und Erweiterung des Wissens über sich selbst (Selbstmanagement), sowie c) die Erweiterung des persönlichen Verhaltensrepertoires. Das Projektseminar gliedert sich in fünf Teile: (1) Impulsvortrag zum Thema / Einführung / Vorstellung, (2) Diskussion und festhalten vorliegender Erfahrungen (Visualisierung), (3) Kontexte und Kulturen der Kommunikation als Rahmen und Einflussfaktoren, (4) wichtige Modelle der Kommunikation (4 Seiten einer Nachricht/Transaktionsanalyse) und (5) Übungen zu den Modellen (Kontrollierter Dialog, über-Kreuz-Transaktionen, Trennung von Sach- und Beziehungsebene u.a.). Methodisch wird sowohl im Plenum als auch in Arbeitsgruppen und per Selbstreflexion/Einzelarbeit gearbeitet. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden dokumentiert.
Die Präsenzveranstaltung verfolgt das Ziel, die Studierenden in die quantitativen und qualitativen Methoden einzuführen. Es werden grundlegende Forschungs- und Auswertungsmethoden, wie sie in der arbeits- und organisationspsychologischen Praxis zum Einsatz kommen können, an Beispielen erarbeitet. Die Besonderheiten, Möglichkeiten und Grenzen des quantitativen und qualitativen Paradigmas werden gegenübergestellt und kritisch diskutiert.
2. Studienbereich (2. Semester)
Die Präsenzveranstaltung verfolgt das Ziel, die im Studienbrief „Methoden der AO-Psychologie“ erworbenen Kenntnisse anzuwenden und zu vertiefen. Es werden wesentliche Forschungs- und Interventionsmethoden der Arbeits- und Organisationspsychologie am Beispiel von Praxisprojekten dargestellt und analysiert. Grenzen und Barrieren arbeits- und organisationspsychologischer Forschung werden aufgezeigt. Das Seminar orientiert sich überwiegend an der Forschungslogik des quantitativen Paradigmas, Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes werden jedoch kritisch diskutiert.
Gegenstand dieser Präsenzveranstaltung sind Reflexion und Vertiefung motivationspsychologischer Grundlagen sowie die Konzeption motivationsförderlicher Bedingungen der Arbeitsgestaltung.
Dabei werden zunächst grundsätzliche Fragen und Annahmen menschlicher Motivation besprochen. Daran anknüpfend werden zentrale, in Forschung und Praxis diskutierte, Motivationskonzepte (bspw. Zufriedenheit, Commitment, work engagement) erläutert und vertiefend diskutiert. Gleichsam ist es Ziel dieses Seminars aufzuzeigen, welche Bedeutung das Zusammenspiel von individuellen Merkmalen und situativen Faktoren für die Motivation hat. Aus diesem Grund wird der Einfluss bestimmter Arbeits- und Aufgabenmerkmale (bspw. Selbstkontrollanforderungen) besprochen und anhand übergeordneter Theorien (bspw. Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen) vertiefend diskutiert. In interaktiven Formaten wird fortwährend der Bezug zur eigenen Berufspraxis der Studierenden hergestellt.
Die Präsenzveranstaltung beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis arbeitspsychologischer Analyse, Bewertung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten. Arbeitsanalyse und -gestaltung wird dabei aus den drei Perspektiven Mensch-Aufgaben-, Mensch-Technik- und Mensch-Organisations-Schnittstelle betrachtet. Es werden empirisch belegte Konzepte zur Analyse psychischer Belastung und Beanspruchung vorgestellt und deren Bedeutung für das Human Resources Management herausgearbeitet. Die Vorgehensweise zur Anwendung von Instrumenten zur Arbeitsanalyse und -gestaltung in der betrieblichen Praxis wird anhand von Fallbeispielen vermittelt, die von den Teilnehmenden selbst bearbeitet werden.
Die Studierenden vertiefen das im Studienbrief theoretisch erworbene Wissen anhand von Fallbeispielen, Gruppenarbeiten sowie Diskussionsrunden. Sie lernen dabei reale Situationen einzuschätzen und zu analysieren, um daraus Möglichkeiten zur Intervention auf Ebene der Mitarbeiter, der Führung und der Organisation abzuleiten. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Dualität zwischen Ökonomie und Humanität. Besonderes Augenmerk wird dabei auf konkrete Aspekte des Zusammenspiels von instrumentellem und sozialem Verhalten für das Gelingen der Dienstleistung gelegt. Im Fokus stehen hier unter anderem (kundenbezogenes) Organizational Citizenship Behavior, Service Recovery, Service Sabotage, Rapport und Emotionsarbeit.
„Führung“ hat seit Jahren einen hohen Stellenwert in der Forschung und im Arbeitsleben. In diesem Seminar wird zunächst ein gemeinsames Begriffsverständnis von „Führung“ erarbeitet sowie diskutiert, was allgemein unter guter und schlechter „Führung“ verstanden wird. Auf Basis dessen eröffnet das Seminar zweierlei Perspektiven auf das Thema „Führung“. Zum einen geht es um konkrete Verhaltensweisen (wie bspw. Führungsstile) und Steuerungsmechanismen (bspw. Zielsetzung und Feedbackgespräche). Zum anderen wird das Thema „Führung“ auf individueller Ebene der Führungskraft betrachtet, indem grundsätzliche Zusammenhänge zur Persönlichkeit (Big Five, Motive, dunkle Triade) dargestellt werden. Die Relevanz dieser theoretischen Konzepte für die betriebliche Praxis wird durch Bezug auf konkrete Führungssituationen und Beispiele aus dem Kreis der Studierenden verdeutlicht. Diskussionen und Fallbeispiele, die in interaktiven Formaten bearbeitet werden ermöglichen ein vertieftes Verständnis des Phänomens „Führung“ sowie ggf. eine kritische Reflexion des eigenen Führungsverhaltens.
Das Projektseminar vertieft das im Studienbrief vermittelte Wissen um die Bedeutung der Organisationskultur. Es vollzieht die Entwicklung des Konzepts hinsichtlich seiner Bedeutung für Wissenschaft und Praxis nach und betrachtet Funktionen, Entstehung und Entwicklung von (Sub-)Kulturen in Organisationen. Die Wirkungen der Organisationskultur auf das Innenleben von Organisationen werden beleuchtet und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Leistungsparameter der Organisation diskutiert. Die Studierenden lernen verschiedene Formen der Organisationskultur-Analyse und -Bewertung anhand von Fallbeispielen kennen und diskutieren in Gruppenarbeiten die Möglichkeiten der Kulturentwicklung im allgemeinen sowie die besondere Rolle der Führungskräfte bei der Entwicklung, Pflege und Erhaltung der Organisationskultur.
3. Studienbereich (3. Semester)
Qualitative Methoden nehmen einen wichtigen Stellenwert innerhalb empirischer Forschung ein. Das wird besonders deutlich, wenn es um die Untersuchung komplexerer oder wenig erforschter Fragestellungen und Sachverhalte geht. Genauso wichtig ist es aber auch, scheinbar gut untersuchte Themen in Organisationen einmal mit einem anderen Blick anzuschauen. Um mit qualitativen Methoden zu arbeiten, werden spezifische Kenntnisse, Fertigkeiten und „Techniken“ benötigt, die sich von denen quantitativer standardisierter Vorgehensweisen unterscheiden. Die Veranstaltung gibt einen Einblick in die Theorie und Praxis qualitativer Forschung, damit die Studierenden lernen, diese innerhalb des Schwerpunktes Arbeits- und Organisationspsychologie sinnvoll einzusetzen. Neben Hinweisen zur Planung qualitativer Untersuchungen liegt ein Schwerpunkt der Veranstaltung auf der praktischen Erprobung der Durchführung und Auswertung von teilstrukturierten Interviews.
In der Präsenzveranstaltung Coaching, Beratung und Konfliktmanagement vertiefen die Studierenden das Wissen, welches sie durch die Lektüre der Studienbriefe "Coaching", "Systemische Organisationsberatung" und "Konfliktgenese und Konfliktmanagement" erworben haben, indem sie konkrete betriebliche Fälle und Situationen in Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden reflektieren und mit der eigenen Berufserfahrung in Bezug setzen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Seminars kann zwischen den drei Ansatzpunkten Coaching, Beratung und Konfliktmanagement variieren, der didaktische Ansatz bezieht immer systemische Konzepte mit ein und regt die Studierenden dazu an, die eigene Rolle und Haltung im Zusammenhang mit Beratung und Intervention zu hinterfragen. Darüber hinaus wird eine kritische Reflexion von Möglichkeiten, Grenzen und ethischen Implikationen der Einflussnahme auf Individuen und Organisationen angeregt.
Die Qualität des Arbeitslebens wird in zunehmendem Maße als wichtiger Bestandteil allgemeiner Lebensqualität und Gesundheit betrachtet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Luxemburger Deklaration für betriebliche Gesundheitsförderung, nationale (Deutsches Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung, DNBGF; Initiative Neue Qualität der Arbeit, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, INQA) und europäische (Europäisches Netzwerk für partnerschaftliche Unternehmenskultur und betriebliche Gesundheitspolitik, Enterprise for Health) Initiativen betonen die Bedeutung der Arbeitsbedingungen für das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden. Gesundheitskompetenz – von Individuen, von Unternehmen, der Gesellschaft – wird eine der wichtigsten Ressourcen
des 21. Jahrhunderts sein. In der Präsenzveranstaltung werden je nach Schwerpunktsetzung vorrangig die arbeitspsychologischen Grundlagen einer gesundheitsförderlichen Arbeits- und Organisationsgestaltung, Instrumente zum betrieblichen Gesundheits- und Ressourcenmanagement und Methoden zur Evaluation gesundheitsförderlicher Maßnahmen der Verhaltens-, Verhältnis- und kulturellen Prävention dargestellt und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit bewertet oder die Möglichkeiten und Grenzen der Förderung der individuellen Resilienz durch Maßnahmen der Selbststeuerung und des Stressmanagements behandelt. Anhand von Fallbeispielen und wissenschaftsgestützten Analysen und Interventionen werden erfolgreiche Interventionen präsentiert und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Unternehmen bzw. Individuen analysiert und bewertet. Die vielfältigen Funktionen von Gesundheit in unserer Gesellschaft – hoher Kostenfaktor und zugleich Jobmotor Nummer Eins, Unternehmensressource und hohes individuelles Gut und Sinnbild für Lebensqualität – erfordern dabei innovative, die traditionellen Denk- und Handlungsmuster überschreitende Lösungskonzepte.
Die Präsenzveranstaltung "Personalpsychologie" regt die Studierenden zu einer kritischen Reflexion der Personalarbeit in der eigenen Organisation an. Traditionell lag der Schwerpunkt hierbei auf der Personalauswahl. Die Passung von Person und Organisation, die korrekte Anwendung von eignungs- und potentialdiagnostischen Instrumenten und die kritische Betrachtung von deren Gütekriterien sind Kernthemen, welche Studierende vertiefen sollten, die an einer zeitgemäßen Personalselektion im Sinne der DIN EN 33430 interessiert sind. In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnt jedoch zunehmend die Frage der Entwicklung von Personal gegenüber der lange vorherrschenden Personalauslese an Bedeutung. Dementsprechend stellen Vorgehensweisen, Möglichkeiten und Grenzen der Personalentwicklung einen weiteren Fokus des Projektseminars dar. Insbesondere die systematische Validierung von PE-Maßnahmen und die kritische Betrachtung der zu erwartenden Transfer-Effekte von Trainings in die betriebliche Praxis werden hierzu mit den Studierenden intensiv betrachtet. Besondere Herausforderungen im Hinblick auf Personalauswahl und -entwicklung ergeben sich im Kontext international agierender Organisationen bzw. multikulturell zusammengesetzter Belegschaften. Das Wissen um Nationalkultur, Organisations- und Teamkultur kann als Orientierungshilfe dienen, um interkulturelle Zusammenarbeit besser zu verstehen und die eigene interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Die Studierenden lernen, wie Präferenzen und Verhaltenstendenzen verschiedener
Personen und Kulturen beschrieben werden können und wie interkulturelle Trainings die (Weiter-)Entwicklung der interkulturellen Kompetenz von Mitarbeitenden, Teams und Führungskräften zur Stärkung einer besseren Kommunikation, Aufgabenbewältigung und Interaktion unterstützen können.
In dem Projektseminar geht es um „Teamarbeit“ als alternative Form der Arbeitsorganisation. Die vielfältigen Formen in der Praxis reichen von teilautonomen Arbeitsgruppen in der Produktion, Gruppenarbeit im Verwaltungs- und Servicebereich, Forschungs- und Entwicklungsteams, strategischen und interkulturellen Projektgruppen bis hin zu virtuellen Teams. Während Gruppenarbeit anfänglich vor allem in der Produktion als Gegenpol zur tayloristischen Fließbandarbeit erörtert wurde, wird heute Teamarbeit in allen Arbeitsbereichen diskutiert. Dabei geht es weniger
um Fragen der Humanisierung und Demokratisierung der Arbeitswelt als vielmehr um effiziente Arbeitsformen angesichts der Komplexität der Leistungsanforderungen, der permanenten Innovations- und Veränderungsprozesse bis hin zur Globalisierung der Unternehmen. Der Erfolg der Teamarbeit hängt in der Praxis häufig davon ab, wie der Einführungsprozess gestaltet wird, welche unterstützenden Maßnahmen der Teamentwicklung eingesetzt werden und wie anschließend die alltägliche Arbeit der Teams betreut wird. Entsprechend dieser Praxissituation werden im Workshop zunächst die zentralen Merkmale der verschiedenen Formen der Teamarbeit systematisiert, bevor die jeweiligen Vor- und Nachteile erörtert werden. Für das Verständnis von Teamarbeit sind die grundlegenden Teamprozesse und -konzepte von Bedeutung, die anhand von typischen Teamsituationen erörtert werden. Im Hinblick auf die praktische Umsetzung werden anhand von Fallbeispielen Konzepte zu Einführungsstrategien,
Gestaltungsaspekte der Teamorganisation und Maßnahmen der Teamentwicklung erarbeitet. Angesichts einer oft festzustellenden Teameuphorie geht es in der Präsenzveranstaltung auch darum, die Konzepte kritisch zu hinterfragen. Schließlich soll die Veranstaltung das Verständnis für die psychologischen Prozesse und ihre Ursachen in Teams schärfen, wozu auch ausgewählte Instrumente der Teamdiagnose kurz vorgestellt werden.
Organisationen sind komplexe, dynamische und „eigensinnige“ soziale Systeme, die nicht beliebig von oben oder außen gestaltet bzw. verändert werden können. Widerstand gegen Wandel, Krisen, Konflikte und Rückschläge sind normale Begleiterscheinungen von Organisationsentwicklungsprozessen, obgleich OE – im klassischen Sinne – nicht nur der Effizienz, sondern ebenso der Weiterentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dienen soll. Eine Kernempfehlung der Praxis lautet daher auch: Beteiligung der Mitarbeiterschaft ist Voraussetzung für gelingende
OE. Eine systematische Methode zur Umsetzung dieser Empfehlung ist die Survey Feedback Methode. Diese und weitere in der Organisationsentwicklung erprobte Vorgehensweisen werden im Projektseminar behandelt und kritisch hinterfragt. Die Präsenzveranstaltung behandelt unterschiedliche Konzepte, Modelle und Methoden der Organisationsentwicklung und des Change Managements, setzt sich mit Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren sowie der jeweiligen Rolle von Berater*innen auseinander und fokussiert die Frage, wie Mitarbeiterbefragungen sinnvoll in Change- bzw. OE-Prozesse integriert werden können. Es geht dabei weniger um rein methodische oder statistische Aspekte der verschiedenen Verfahrensweisen, sondern um die Aufarbeitung und Verdichtung der Praxiserfahrungen
aus vielen Untersuchungen und Projekten. Dabei werden auch die Erfahrungen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit in die Diskussion einbezogen, um den Anwendungsbezug des Seminars zu erhöhen und eine kritische Reflexion der eigenen Rolle in Veränderungsprozessen zu erreichen. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden die Gestaltungsmöglichkeiten und Problemfelder veranschaulicht. Unter Berücksichtigung der Ziele und Bedingungeneines Fallbeispieles wird dann ein konkretes Projekt erarbeitet und im Hinblick auf mögliche Fallstricke in der praktischen Umsetzung diskutiert.
4. Studienbereich (4. Semester)
Die Studierenden erhalten anhand von Impulsvorträgen vertiefende Einblicke zu den im Studienbrief "Zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen in der Arbeitswelt" dargestellten Trends und Entwicklungen. Sie bringen diese mit der eigenen beruflichen Praxis in Verbindung und diskutieren Fallbeispiele und eigene Erfahrungen und Erwartungen vor dem Hintergrund des bislang im Studiengang erworbenen Wissens. Sie besprechen die Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft im Hinblick auf die Vorhersage künftiger Entwicklungen. Das Kolloquium soll die Studierenden dazu anregen, sich ihrer eigenen Haltungen und Werte zu den jeweiligen Trends und potentiellen Entwicklungen bewusst zu werden, um im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu einer humanen und nachhaltigen Entwicklung der Arbeitswelt beizutragen.